Corona-Immune „Volunteers for Health”
Corona-Immune können die Wirtschaft deutlich stabilisieren. Das zeigt eine Modellrechnung von CMP-Consulting. Der Einsatz dieser freiwilligen Helfer erfordert organisatorische Anpassungen, die jedes Unternehmen selbst leisten kann.
Corona wird sich weiter ausbreiten. Unklar ist noch, wie sich der Zuwachs entwickelt – in Wellen, exponentiell oder/und temporär degressiv. Derzeit entwickeln sich die registrieren Corona-Fälle in Deutschland so, das ca. 95% der Infizierten genesen und immun sind.
Dazu eine Fallrechnung: Sollte sich die Zahl der Infizierten in Deutschland in den nächsten Monaten von heute knapp 80.000 auf 5 Mio. erhöhen, könnten daraus rechnerisch 4,75 Immune resultieren.
Wo brauchen wir Corona-Immune?
Praktisch überall, derzeit vorrangig im Gesundheitswesen, also dort, wo Erkrankte nicht durch Corona-Infizierte angesteckt werden dürfen. Wenn Corona-Immune sich an die Hygiene-Vorschriften halten, können Sie aus sich heraus nach derzeitigen Erkenntnissen kein Überträger sein. Zum Gesundheitswesen rechnen wir u.a. die Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, mobile Pflegedienste, Apotheken, Rettungsdienste usw.. Da haben wir bereits heute Engpässe und zudem die Gefahr, dass sich Mitarbeiter aus diesen Einrichtungen selbst infizieren und dann auch ausfallen.
Corona-Immune könnten hier helfen, indem die Arbeit anders aufgeteilt wird. Immunisierte KellnerInnen, deren Betrieb eingestellt wurde und die nun Zuhause sitzt, könnte im Krankenhaus den Patienten das Essen bringen, abräumen, Handtücher tauschen, etc. - und immunisierte Köche könnten das Essen zubereiten. Das ist eine schnell zu lösende Organisationsaufgabe.
Corona-Immune-Fahrer von Reisebussen könnten Rettungsfahrten übernehmen, aber auch Lieferketten absichern. Wir brauchen Corona-Immune auch in der Lebensmittelproduktion sowie in den Lebensmittelgeschäften im Verkauf an der Kasse, beim Regalauffüllen, beim „Nach-Hause-Liefern“ für z.B. alte Menschen im Umkreis.
Ein Zahlenbeispiel!
Es gibt derzeit keine zuverlässigen Zahlen zum aktuellen Stand. Die Hopkins-Zahlen können nicht die vielen unbekannten Fälle erfassen von Menschen, die den Virus hatten, wenige bis keine Symptome hatten und es überstanden haben. Wir brauchen auch Anti-Körper-Tests in der Fläche, um diese unbekannte Gruppe von Corona-Immunen erfassen zu können. Es gibt auch keine publizierten Prognosen, weil dann auch gravierende Aussagen zu Todesfällen kommen müssten.
Bleiben wir bei dem Rechenbeispiel mit 5 Mio. Infizierten. Wir haben derzeit in Deutschland etwas über 83 Mio. Menschen, davon sind 45 Mio. Erwerbstätig (54,2%). 5 Mio. Infizierte entsprechen 6% der Bevölkerung. Aus 5 Mio. Infizierten können 4,75 Mio. Immune resultieren (leider auch 250.000 Tote!). Das sind 10,6% der Erwerbstätigen.
Unterstellt man, dass die Corona-Immunen gleich verteilt sind in Bezug auf Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige, hätten wir in Kürze 2,6 Million Menschen, die vorrangig im Gesundheitswesen arbeiten könnten.
Im Gesundheitswesen sind derzeit 5,8 Mio. Menschen beschäftigt. Der Bereich könnte in diesem Rechenbeispiel um 2,6 Mio. Erwerbstätige verstärkt werden. Sollten mehr als 5 Mio. Menschen mit dem Virus infiziert werden, dann erhöht sich der Effekt.
Diese Modellrechnung zeigt aber, dass Corona-Immune einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen Situation sowie zum Wiederanlauf der Wirtschaft allgemein leisten können. Corona-Immune tragen also nicht nur dazu bei, das Gesundheitswesen zu stabilisieren, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag, um die aus den jetzt getroffenen Vorsichtsmaßnahmen steigende Massenarbeitslosigkeit zu senken.
Monetäre Anreize für Corona-Immune!
Viele Erwerbstätige mussten aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit gehen. Das Kurzarbeitergeld reicht manchen allerdings nicht zum Leben. Gleichzeitig herrschen im Handel, in der Landwirtschaft und in der Pflege ein enormer Arbeitskräftebedarf. Darum hat die Bundesregierung den Zuverdienst zum Kurzarbeitergeld in systemrelevanten Bereichen neu geregelt, so dass das erzielte Arbeitsentgelt unter Beachtung bestimmter Höchstgrenzen anrechnungsfrei bleiben kann. Diese Regelung gilt grundsätzlich für alle Erwerbstätigen, die von der Kurzarbeit betroffen sind.
Hier fordern wir die Politik auf, mehr Anreize für „Volunteers for Health“ zu schaffen.